
Situationship-Anzeichen: Wenn du zwischen Dating und Beziehung feststeckst
Du triffst jemanden regelmäßig, ihr verbringt gerne Zeit miteinander, habt vielleicht auch schon intime Momente geteilt – aber irgendetwas fehlt? Es gibt keine klaren Absprachen, kein Commitment zueinander und du weißt nicht, wo ihr beide steht? Dann könnte es sein, dass du in einer Situationship steckst – zwischen lockerem Dating und fester Beziehung. Wir verraten dir typische Situationship-Anzeichen, um herauszufinden, ob du dich in einer solchen Konstellation befindest. Und erklären, wie du damit am besten umgehen kannst.
Situationship – was ist das eigentlich?
Der Begriff Situationship beschreibt eine lockere Verbindung zwischen zwei Menschen, die weder klar als Freundschaft noch als feste Beziehung definiert ist. Es gibt Zuneigung, regelmäßigen Kontakt und vielleicht auch körperliche Nähe – aber eben keine Verbindlichkeit. Manche Menschen fühlen sich in so einer lockeren Dynamik wohl, denn ein solches Modell kann spannend und ungezwungen sein. Vor allem aber, wenn du dir eigentlich eine feste Beziehung wünschst – oder dein Date eine solche will – kann diese Form des Miteinanders mit der Zeit zur emotionalen Belastung werden.
Der entscheidende Unterschied zur typischen Kennenlernphase beim Dating ist: In einer Situationship fehlt oft eine klare Richtung. Im Gegensatz zu einer Freundschaft steht dabei meist eine romantische oder körperliche Anziehung im Vordergrund, ohne dass eine feste Partnerschaft angestrebt wird. Während Freundschaften von Verlässlichkeit und langfristiger Beständigkeit geprägt sind, bleibt eine Situationship häufig undefiniert – mit dem Risiko, dass eine:r von beiden sich mehr erhofft als der:die andere. Wenn ihr euch beide damit wohlfühlt, kann eine solche lockere Bindung eine schöne, unverbindliche Zeit miteinander bedeuten. Doch wenn sich deine Wünsche nach einer Beziehung nicht mit denen deines Dates decken, solltest du frühzeitig herausfinden, woran du bist und was du willst.
5 typische Situationship-Anzeichen, auf die du achten solltest
Vielleicht spürst du bereits, dass die Dynamik zwischen euch nicht ganz eindeutig ist. Doch woran erkennst du konkret, dass du in einem solchen „Zwischending“ zwischen Beziehung und Freundschaft gelandet bist? Es gibt einige typische Situationship-Anzeichen, die darauf hindeuten, dass sich euer Miteinander nicht in Richtung einer verbindlichen Beziehung entwickelt.
- Ihr habt keine klare Kommunikation über eure Beziehung
Egal, ob du nachfragst oder nicht – dein Gegenüber scheint Gespräche über eure Beziehung oder eure Erwartungen bewusst zu vermeiden. Statt einer klaren Antwort bekommst du nur ausweichende Reaktionen wie „Lass uns einfach schauen, wohin das führt“ oder „Ich mag, was wir haben – wieso müssen wir das definieren?“
Warum das problematisch ist: Eine gesunde Beziehung lebt von Klarheit und Ehrlichkeit. Wenn dein Gegenüber nicht bereit ist, mit dir über eure Zukunft zu sprechen, solltest du dir überlegen, ob du dich wirklich auf so eine unklare Situation einlassen möchtest. - Euer Miteinander fühlt sich emotional distanziert an
Ihr habt schöne Momente zusammen, aber dein Gegenüber bleibt emotional auf Abstand? Persönliche Gespräche, tiefergehende Fragen oder gegenseitige Unterstützung in schwierigen Situationen fehlen?
Ein typisches Warnsignal, denn eine funktionierende Beziehung bedeutet, sich emotional füreinander zu öffnen. Wenn das nicht passiert, könnte das ein Zeichen sein, dass dein Gegenüber nicht an einer tiefgehenden Verbindung interessiert ist. - Ihr trefft euch nur gelegentlich und meistens zu zweit
Ihr habt zwar regelmäßigen Kontakt, aber euer Dating beschränkt sich meistens auf Treffen zu zweit? Wenn du auch nach einigen Monaten noch niemanden aus dem Freundeskreis deines Dates kennengelernt hast, dann deutet das daraufhin, dass dein Gegenüber eure Konstellation eher locker sieht.
Warum das wichtig ist: Wer es ernst meint, möchte dich irgendwann auch den Menschen vorstellen, die ihm wichtig sind. Deshalb ist das Vorstellen bei Freund:innen oder der Familie meist ein typischer Schritt in der Kennenlernphase. - Es mangelt euch an Verbindlichkeit und Plänen für die Zukunft
Fehlende Verbindlichkeit merkst du auch daran, dass ihr immer nur kurzfristig Pläne schmiedet oder euch spontan trefft – eine Routine stellt sich nicht ein. Außerdem kommen in einer ernsthaften Beziehung irgendwann automatisch Gespräche über Wünsche und Erwartungen in der Zukunft auf. Dabei muss es nicht sofort um große Themen wie Wohnort oder Kinder gehen, aber etwa gemeinsame Pläne für Urlaube oder Konzerte in einigen Monaten. Ist das bei euch kein Thema, oder blockt dein Gegenüber solche Pläne bewusst ab, ist das ein typisches Situationship-Anzeichen.
Frage dich: Kannst du mit dieser Unverbindlichkeit leben oder wünschst du dir eine Partnerschaft mit Perspektive? - Du hast ständig das Gefühl, auf der Reservebank zu sitzen
Egal, wie sehr du dich bemühst – du hast ständig den Eindruck, dass dein Gegenüber nicht wirklich in dich investiert. Deine Nachrichten werden oft erst mit Verzögerung beantwortet, Verabredungen auch mal kurzfristig abgesagt oder verschoben. Und du fragst dich regelmäßig, ob du zu viel erwartest.
Vertraue auf dein Bauchgefühl: Wenn du dich häufig unsicher fühlst oder an eurer „Beziehung“ zweifelst, dann ist das auch ein klares Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.
Raus aus dem unverbindlichen Miteinander – so schaffst du klare Verhältnisse
Wenn du dich dabei ertappst, auf Klarheit zu hoffen, aber immer wieder auf Ausweichmanöver stößt, dann solltest du selbst aktiv werden. Denn keineswegs musst du in einer unklaren Verbindung wie einer Situationship oder einer Freundschaft plus verharren, wenn du dir eigentlich eine feste Beziehung wünschst. Der Schlüssel liegt darin, Klarheit zu schaffen – für dich selbst und in der Kommunikation mit deinem Gegenüber.
- Mach dir deine eigenen Wünsche bewusst: Frag dich ehrlich, ob du mit der Unverbindlichkeit zufrieden bist oder ob du mehr erwartest. Welche Vorstellungen hast du an euer Miteinander? Erhoffst du dir mehr, oder genießt du die Ungezwungenheit?
- Sprich offen an, was du dir wünschst: Statt zu hoffen, dass die andere Person deine Bedürfnisse von selbst erkennt, sprich sie aus. Formulierungen wie „Ich brauche mehr Verbindlichkeit, um mich wohlzufühlen“ helfen, Missverständnisse zu vermeiden.
Tipp: Das gilt auch schon während Dating und Kennenlernen. Kommuniziere Wünsche wie „ich möchte eine monogame Beziehung“ oder „ich will es langsam angehen lassen, weil ich meine Freiheit sehr schätze“ – sie machen es dir und deinem Date leichter. Und sorgen dafür, dass du gar nicht erst in eine Situationship gerätst, wenn du das nicht möchtest.
- Achte auf die Reaktion deines Gegenübers: Ist dein Date offen für ein Gespräch oder weicht dein Gegenüber ständig aus? Wenn sich an den Situationship-Anzeichen nichts ändert und deine Wünsche nicht ernst genommen werden, ist das ein klares Signal, dass ihr möglicherweise nicht dasselbe sucht.
- Lass los, wenn es dir nicht guttut: So schwer es auch sein mag – wenn du merkst, dass du dauerhaft unglücklich bist und deine Bedürfnisse nicht respektiert werden, ist es besser, dich von der Situationship zu lösen und dich für eine Verbindung zu öffnen, die dir wirklich guttut.
Fazit: Klare Entscheidungen statt ewiges Warten
Eine Situationship kann aufregend sein – aber sie kann auch frustrierend und verletzend werden, wenn sich deine Gefühle vertiefen, während dein Gegenüber weiterhin unverbindlich bleibt. Indem du frühzeitig auf die typischen Situationship-Anzeichen achtest und deine eigenen Bedürfnisse bewusst definierst, kannst du vermeiden, in eine emotionale Sackgasse zu geraten. Klarheit über die eigenen Wünsche und offene Kommunikation helfen dir, deine Zeit und deine Emotionen in eine Beziehung zu investieren, die dir wirklich entspricht. Denn letztendlich geht es darum, jemanden zu finden, mit dem du dich wohlfühlst – und der genauso viel investiert wie du.